Zwei Tage im Yosemite National Park – wunderbare Eindrücke, aber leider nicht ganz allein

28 09 2019

Bei unserer Rundreise in 2011 hatten wir den Yosemite ausgelassen – nach dem Jahrhundert-Winter 2010/11 war der Park auch im Sommer noch wegen Schnee gesperrt und im Herbst, um den Labor Day, war es viel zu voll.. Das holen wir nun in aller Ausführlichkeit nach. Allerdings hat sich der Yosemite Nationalpark mittlerweile vom Geheimtipp zum absoluten Publikumsmagneten entwickelt. Und das ist nicht immer ganz leicht zu ertragen …


Wir starten wieder von unserem „Zwischenlager“ in Hawthorne/Nevada, es geht noch einmal vorbei am wunderbaren Mono Lake und dann über den 3.531 m hohen Tioga-Pass mitten hinein in den Yosemite-Park. Für den ersten Tag haben wir uns den nördlichen Teil des Parks vorgenommen, der durchweg über 2.500 m hoch liegt. Der Höhepunkt ist eine Wanderung entlang des Lyell River, der wunderbare Wannen in den felsigen Untergrund gespült hat, in denen das Wasser (und auch die Forellen) smaragdgrün und azurblau schimmern.


Die Zeit vergeht wie im Flug, und nach einem entspannten Picknick am Tenaya Lake und einem Ausblick vom Olmstedt Point auf die Ziele des zweiten Tages wird es Zeit für den Rückweg. Und für den haben wir uns diesmal was besonders Cleveres einfallen lassen. Da die Übernachtungs-Quartiere in und um den Nationalpark total überteuert sind, haben wir ein günstiges Motel in Sonora vorgebucht. Das sind nur knapp 60 Meilen, das schaffen wir locker in einer Stunde.

Pustekuchen, denn was ich übersehen habe, ist, dass wir im Park auf gut 3.200 m Höhe starten und dass Sonora mit 200 Meter Höhe nahezu auf Pazifik-Niveau liegt. In weniger als zwei Stunden überwinden wir gut 3.000 Höhenmeter, das ist, als ob man von Flensburg fast bis auf die Zugspitze klettern würde. Und das auf total engen und ungesicherten Serpentinen-Straßen, auf der einen Seite der Abgrund, auf der anderen Seite Warnschilder wegen der Bären, und vorne die untergehende und blendende Sonne – ein wirklich unvergessliches Erlebnis.

Nach dieser Fahrt gönnen wir uns einen Tag Pause, bevor wir uns dann am dritten Tage den unteren und südlichen Bereich des Yosemite vornehmen. Wir wählen eine andere Route, die nicht weniger halsbrecherisch ist, aber diesmal wissen wir ja, was uns erwartet. Im Zentrum des Parks, im Yosemite Valley, erwarten uns dann wunderbare Anblicke: El Capitan, der Half Dome und der Blick vom Glacier Point. Wahrscheinlich habt ihr diese fantastischen Berge schon auf Postkarten (oder auch persönlich) gesehen.


Allerdings ist das Zentrum des Parks auch hoffnungslos mit Menschen aus aller Welt überfüllt. Und natürlich hat jeder das gleiche Recht wie wir, sich all diese Schönheiten anzuschauen. Aber das muss doch nicht so laut sein, und nicht so furchtbar unsensibel. Der Film im Visitor-Center pocht immer wieder auf die spirituelle und mystische Kraft des Yosemite, aber da müsste man all die schrillen Busladungen aus Japan, Deutschland, Korea und wer weiß woher schon ausblenden können. Zum Glück finden wir dann doch immer noch einige stille Plätze, um mit uns, der Natur und einigen Streifenhörchen und Blue Jays allein sein zu können.

Summary for our American friends

2011 we had missed Yosemite NP and so it was one of our top-destinations this time. It is a really amazing place but unfortunately it has become a top-destination not only for us but for people and busses and crowds from all over the world. So we had to search for the mystical places … and found them at Lyell River and Tenaya Lake. The roads to and from the park were very impressing as well … steep and narrow and winding. You have to cover about 9500 ft. each way.



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