Virginia City, erste Hauptstadt von Montana
9 08 2011Wir haben ja in den letzten Monaten schon so einige Westernstädte gesehen, aber Virginia City war anders, denn es wirkte viel authentischer, obwohl natürlich auch für Touris rausgeputzt. Der Grund dafür liegt wohl in ihrer Geschichte, die diese Stadt hinter sich hat: Goldrausch – beinahe Untergang – Rettung auf für uns eher ungewöhnliche Art ….
Klaus kannte den Namen der Stadt mal wieder schon aus vielen Wild-West-Legenden, also haben wir uns den kleinen Umweg (auf der Strecke Yellowstone Park – Earthquake Lake – White Sulfur Springs) gegönnt, um zu sehen, was dann denn mal wieder sein würde – Kitsch, Kulisse, Geisterstadt? Und wir wurden angenehm überrascht, eine gelungene Mischung aus Museumsdorf und wirklichem Leben vorzufinden.
Hier wurde 1863 Gold gefunden, viel Gold, und die Stadt wurde richtig groß und eine der reichsten Städte der Region. Daher wurde sie 1865 zur ersten Hauptstadt von Montana. Als der Goldsegen dann schon 10 Jahre später nachließ, war sie eine der Verliererstädte. Man hatte nicht rechtzeitig für eine gesunde Infrastruktur gesorgt und sich damit selber die Grundlage für ein Leben ohne Gold entzogen. Die Stadt drohte wie so viele andere zur Geisterstadt zu werden. Bis 1940, denn da kam die Rettung. Charles und Sue Bovery begannen die Stadt systematisch aufzukaufen und haben damit eine der ersten „Denkmal-Schutz-Aktionen“ des Westens gestartet. 1961 wurden ihre Bemühungen belohnt: Das Stadtgebiet wurde als „National Historic Landmark“ anerkannt und damit unter öffentlichen Schutz gestellt.
Nun ist die Hauptstraße wirklich gut restauriert, die alte Bausubstanz ist gut erhalten oder unauffällig erneuert worden.
Es wurden einige nette neue Geschäfte angesiedelt, aber auch viele der historisch authentischen Nutzungen sind liebevoll dargestellt. Da wirkt sich die von uns oft wahrgenommene Mentalität der Amerikaner, beim Umzug einfach alles Überflüssige zurückzulassen, auch mal sehr positiv aus. In einigen Läden sind noch die ursprünglichen Regale und sogar Original-Waren zu sehen.
Witziger Weise hat mir meine Mutter grade einen Artikel aus einer deutschen Tageszeitung zugemailt, wo wieder eine Stadt, Scenic in South Dakota, diesmal direkt zum Komplettpreis von 799.000 $, zum Verkauf angeboten wird … ob es wohl zu einer Neuauflage dieses Erfolgskonzeptes führt?
Summary for our American friends:
Virginia City – one of the great legends of the gold-rush-area. This town has been “lucky” to find sponsors, who began 1949 buying the desolated houses and starting one of the first preservation projects of the west. So in 1961 it became a National Historic Landmark rather than a ghost-town. Today it’s a unique blend of a museum and a nice little town.
Hallihallo in den „wilden Westen“,
mit Virginia City ihr habt ja wirklich ein pitoreskes Fleckchen Erde entdeckt . . . eine interessante Western-Variante, wie ihr selbst schreibt. Toll, dass es auch nach so vielen Besuchen in Westernstädten für Euch immer und immer wieder neue Entdeckungen und Erfahrungen gibt.
Schon heute für den Shiregreen-Auftritt in Ketchum „good luck“.
Viele liebe Grüße
Mutti/Anneliese
das ist ja stark, gut gerettet, fein fotografiert…wie wäre es denn mit dem zuverkaufenden Städtchen für euch? Kein Interesse sich in einer eigenen Stadt dort niederzulassen? Nein lieber nicht, wir wollen euch doch zurück nach Good Old Germany haben!
Liebe Grüße
Tina