„Happy 4th!“

7 07 2011
Schaufenster - Hand bemalt

Schaufenster - Hand bemalt

das war die kurze Grußformel am 4. Juli, dem Amerikanischen Unabhängigkeits- und Nationalfeiertag, während man die Tage zuvor stets mit den Worten „Have a wonderful holiday weekend“ verabschiedet wurde….

Von Anfang an hatten wir geplant, dass wir am 4th of July in einer Stadt sein wollten, um die „Feierlichkeiten“ zum Unabhängigkeitstag aus nächster Nähe mitzubekommen. Die Stadt war dann Fort Collins, CO, eher zufällig, und obwohl wir schon im Internet herausgefunden hatten, dass es dort keine „Parade“ geben würde. Dafür gab es aber jede Menge anderes Programm in der ganzen Stadt. Da war die Altstadt mit ihren Events wie Live-Musik, Tanz und Pie-Eating-Contest, da war das historische Avery-House (ja, schon ca. 100 Jahre alt *g*) mit einem so genannten traditionellen Fest, und dann abends im City Park Live-Musik und Feuerwerk. Das war genug Programm um uns ganze zwölf Stunden, also von 11 -11, auf den Beinen zu halten, komme da Sonne & Hitze oder Regen & Gewitter.

Die Stadt war wie überall schon einige Tage vorher blau–weiß-rot
geschmückt, mit Fähnchen und Girlanden.

geschmückt für die Party ...

geschmückt für die Party ...

Im Supermarkt gab es Kekse und Cup-Cakes in den Nationalfarben, im Gartencenter waren alle Übertöpfe in den National-Farben 30% reduziert, und in den Bekleidungsgeschäften gab es „patriotische“ T-Shirts zu supergünstigen Preisen. Da habe ich mir doch tatsächlich auch ein blaues T-Shirt mit Flagge drauf gekauft – mit der Aufschrift „Summer 2011“. Ich finde das gar nicht „patriotisch“, sondern es gibt einfach unsere Situation so schön wieder: Sommer 2011 in USA. Aus reinem Übermut haben wir dann auch statt der üblichen Apfel-Muffins oder Blaubeer-Muffins noch kitschig-süße „Celebrate America – Mini-Cup-Cakes“ mitgenommen.

Cupcakes - die mit der Vanillecreme waren sogar richtig lecker

Cupcakes - die mit der Vanillecreme waren sogar richtig lecker

Am 4.7. haben wir uns dann ab Mittag ins Getümmel gestürzt, haben das „historische“ Avery-House besichtigt, eines der ältesten Häuser der Stadt, im Viktorianischen Stil. Dort gab es außer der Hausbesichtigung dann Kinderbelustigung, ein altmodisches Crocket-Spiel

"old time girl"

"old time girl"

und Lemonade und Popcorn zu „historischen“ Preisen (je 25 Cent). Dazu genauso altmodische Musik, vorgetragen von älteren Herren, und „Uncle Sam“ persönlich hat die Besucher begrüßt.

Uncle Sam

Uncle Sam

Weiter ging es in die Altstadt, wo uns zum ersten Mal aufgefallen ist, wie viele Menschen wirklich blau–weiß-rot gekleidet waren. Auch beim Kinderschminken waren die Nationalfarben mit Abstand am meisten gefragt.

Face Painting

Face Painting

Richtige „Kulturstudien“ konnten wir dann beim angekündigten „Pie-Eating-Contest“ treiben. Die Teilnehmer waren Kinder bis 10 Jahre, und es ging darum, mit den Händen auf dem Rücken vor einem brüllenden und wild fotografierenden Publikum das Gesicht möglichst tief in den Pie zu stecken – essen ist nicht wirklich das richtige Wort dafür.

Auf die Plätze - fertig - los ...

Auf die Plätze - fertig - los ...

Unnötig zu erwähnen, dass es Kirsch- und Blaubeer-Pies waren, damit das Gesicht auch nachher wirklich schön verschmiert war. Genau haben wir das alles nicht verstanden, aber der „Gewinner“ wurde schnell verkündet, ohne dass etwas verglichen wurde ( z. B. wie viel jedes Kind geschafft hatte) – scheinbar ging es nur nach dem Prinzip „wer hat sich am Besten eingesaut?“. Und gewonnen hat dann ein pummeliges Kerlchen, das sicher sowieso schon einige Pies zu viel in seinem Leben gegessen hatte…

Danach haben wir uns dann auch noch ein paar Kalorien gegönnt – Eis bzw. Milchshake bei Ben & Jerrys – und sind dann weiter gefahren zum Stadtpark. Dafür hatten wir uns „stilecht“ eine Picknicktasche vorbereitet, mit Sandwiches, Kartoffelsalat, Rohkost, den Cup-Cakes und … Wasser, denn Alkohol und Pets waren verboten (hurra, mal – fast – keine Hunde).

Dog bless America

Dog bless America

Da haben wir uns dann ganz gemütlich am See niedergelassen, den Pelikanen zugeschaut und beobachtet, wie sich die Wiesen gefüllt haben, mit einer bunten Mischung aus Senioren, Jugendlichen, Familien, Touris …

vor der Bühe im CityPark

vor der Bühe im CityPark

Die Band, die zuerst gespielt hat, war eine positive Überraschung, aber dazu mehr in Klaus Blog zur „Kulturszene“ in Fort Collins. Danach kam das Synphonieorchester, auch gut, aber leider schnell wieder  weg, weil es anfing zu regnen und die Instrumente nicht geschützt waren. Das abschließende Feuerwerk war genial, trotz leichtem Regen. Es ist schon was Besonders, im Liegestuhl sitzend den Himmel zu bewundern. Natürlich waren die meisten Fontänen auch dabei wieder in blau-weiß-rot.

Ach ja, die Nationalhymne habe ich noch vergessen zu erwähnen – wir haben sie gleich zweimal mitbekommen, einmal A-Capella am Avery-House und einmal vom Symphonie-Orchester. Es ist schon beeindruckend, wenn alle Menschen auf so einer Festwiese aufstehen, die Hand aufs Herz legen und andächtig lauschen…

Summary for our American friends:
4th of July – we wanted to watch some of the celebrations in Ft. Collins and so we started downtown where we could watch some live-music, some dance and a pie-eating-contest. At historic Avery House we could visit the beautiful house and later in the evening we have been at the City Park to listen to some more good music and most of all to watch the wonderful fireworks – together with thousands of people….



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1 Antwort zu “„Happy 4th!“”

  • Tina Riro sagt:

    Könnt ihr euch am 3. Oktober so ein Fest in Deutschland vorstellen….ich nicht…leider nicht, wie ich finde. Das liest sich doch toll, auch wenn für uns vielleicht etwas fremd, aber hier würde so ein Fest gar nicht möglich sein, zu nationalistisch oder wie man das auch immer nennen würde, wer kann schon sagen , dass er stolz darauf wäre, Deutscher zu sein…..???
    Du hast wieder viele schönen Augenblicke festgehalten, liebe Geli, besonders gefallen mir das kleine Mädchen beim Crocket Spiel und der geschmückte Hund, schade dass der auf dem Foto keine Ohren mehr hat…grins.. Die Geschichte mit dem Kuchenwettessen hatte allerdings auch etwas, gibt es denn kein Bild hinterher, das hätte mich ja auch interessiert 🙂
    Die Amerikaner scheinen ja irgendwie eine ganz andere Beziehung zu ihren Feiertagen zu haben, ich erinnere mich da an eure Schilderungen vom Muttertag.
    Einen schönen Tag wünsche ich euch, hier geht er langsam zu Ende und war ziemlich verregnet, auch mal erholsam,
    liebe Grüße
    Tina

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