Braun Brothers Reunion – ein Festival-Blog von der „Nicht-Musikerin“

16 08 2011
Festivalgelände - vor der tollen Naturkulisse

Festivalgelände - vor der tollen Naturkulisse

Soviel Musik in den letzten Wochen – 3 Festivals an drei Wochenenden … und jedes anders und spannend. Das erste, bei den Red Ants Pants, haben wir noch als reine Zuschauer erlebt, allerdings gewürzt mit kurzen Gesprächen mit einigen unserer Lieblingsmusiker. Beim zweiten, dem Northern Rockies FF, hat Shiregreen mitgemischt, und ich hatte den ersten Backstage-Pass meines Lebens. Und beim dritten, den Braun Brothers, haben wir noch eins „draufgesetzt“ und durften das Konzert nicht nur Backstage, sondern sogar auf der Bühne mit verfolgen…..
Klaus hatte wieder schon im Vorfeld per E-Mail einen Gesprächstermin mit Muzzie Braun, dem Initiator des Festivals und „Familienoberhaupt“ der Braun-Family vereinbart.

Klaus & Muzzie Braun

Klaus & Muzzie Braun

Das Festival ist dadurch entstanden, das  Muzzie und seine drei Brüder alle bodenständige Country-Musik machen. Durch frühkindliche Prägung ist das auch auf seine vier Söhne übergegangen.  Heute sind die Brauns in ganz unterschiedlichen Bands und Zusammenhängen und außerdem quer über die USA verteilt und prägen die Country und Country-Rock-Szene der USA maßgeblich mit. Ja, und diese außergewöhnliche Familie trifft sich dann einmal im Jahr, um zusammen zu spielen. Dazu werden dann andere Musiker eingeladen – natürlich alles Freunde – denn irgendwie kennt und umarmt in der Musikszene wohl jeder jeden. Und damit es sich auch finanziell und für den Ort auszahlt, wurde daraus ein großes, aber liebenswertes Festival, das über ganz Idaho beworben wird.
http://www.youtube.com/watch?v=pxUz4YI_mdQ&feature=player_embedded
Wir waren auf den Termin aufmerksam geworden, als wir im Internet einige unserer Lieblingsmusiker „verfolgt“ haben, auf der Suche nach Möglichkeiten, sie hier live zu erleben. Darunter war auch Robert Earl Keen, von dem wir ganz viele CDs haben und der Klaus auch irgendwie musikalisch inspiriert hat (auf der allerersten Shiregreen-CD ist ein Cover von ihm!)
Challis selber ist ein kleiner, konservativer Ort in den Bergen von Idaho. Die Leute sind freundlich und neugierig *gg*. Der Campground war eine Wiese neben dem Golfplatz und das Festivalgelände ebenso. Zwei der Hauptsponsoren waren ein regionaler Fleischereibetrieb und eine regionale Brauerei … für Verpflegung war also gesorgt. Und wirklich, wir beide haben noch nie im Leben solch einen Bierkonsum gesehen. Unter 6-Packs fängt man wohl gar nicht erst an (Frauen und Männer), und viele hatten die Plastikteile mit den Dosen einfach am Gürtel oder in der Hand, damit lückenlos getrunken werden konnte. Die Recyclingbehälter für die Dosen mussten laufend ausgeleert werden.

eine kleine Auwahl leerer Dosen ...

eine kleine Auwahl leerer Dosen ...

Ob vor der Bühne, beim Tanzen oder beim Frisbee auf dem Campground, immer eine Dose in der Koozie genannten Isolierhülle in einer Hand … (die Koozies gibt es auch als Fanartikel, von den Bands, vom Festival, von Cancer Research oder was weiß ich noch –  Klaus hat einen von der AirForce :-)) http://www.kustomkooziesonline.com

Blick von der Bühne ins Dosenmeer

Blick von der Bühne ins Dosenmeer

Wie schon beim Feuerwerk zum 4th of July, bei Festivals rückt man mit Gartenstühlen, manchmal auch Decken, Sonnenschirmen oder ganzen Pavillons und Kühltaschen an, um es sich bequem zu machen. Verrückte Typen sieht man da und quer durch alle Altersklassen, vom Säugling bis zur Hippie-Oma.

Irokesen-kid

Irokesen-Kid

Lady mit Sonnenbrille

Lady mit Sonnenbrille

Typ mit USA-Helm ... doch nicht so wirklich "Hippie"!

Typ mit USA-Helm ... doch nicht so wirklich "Hippie"!

Hunde gibt’s bei den Festivals allerdings nicht, das ist mal eine Ausnahme, denn sonst schleppen die Leute hier ihre vierbeinigen Lieblinge wirklich überallhin mit. (Ich glaube es gibt bald auch noch einen extra Hunde-Blog :-))

Die Musik beim BBR-Festival war eher folkig-country-mäßig, wie es sich für eine ländliche Region in Idaho gehört. Viele junge Bands (ups, jung vielleicht eher aus unserer Senior-Sicht) waren da, einige haben uns wirklich gut gefallen, wie z.B. Green Card, Reckless Kelly (hier spielen die beiden älteren Braun-Söhne), Randy Rogers und natürlich Micky and the Motorcars, die wir schon von den RedAntsPants kannten, bei denen die zwei  jüngeren Braun-Söhne spielen, und die im Januar nach Deutschland kommen werden. Das alles sind in den USA (und teilweise auch weiter) schon richtig große Nummern.

Green Card aus Texas und Australien

Green Card aus Texas und Australien

Die Highlights waren für uns aber wieder die „Alten“, nochmal Rodney Crowell (den wir auch schon bei den RedAntsPants gesehen und gesprochen hatten und der sich sogar noch an die Guys aus Germany erinnert hat) und Robert Earl Keen, den wir uns irgendwie ganz anders vorgestellt hatten (nicht mit glänzender schwarzer Anzughose und lila Hemd und karierter Opa-Weste ;-))

AC & Robert Earl Keen

AC & Robert Earl Keen

Richtig toll war das Backstage-Erlebnis. Muzzie Braun hatte uns, wie gesagt, nach dem Gespräch am Vormittag freien Zugang verschafft, und das haben wir dann auch kräftig ausgenutzt. Es ist spannend, was für eine „Grenze“ sonst die Bühne bzw. der Zaun bilden … dahinter ist alles anders. Sobald man da drin ist, gibt es keine sichtbaren Hierarchien mehr, jeder redet mit jedem und ein Robert Earl Keen fühlt sich auch 10 Minuten vor dem Auftritt nicht genervt, wenn man ihn anschwatzt … aber vorher im Bus mit dunklen Scheiben bis direkt hinter die Bühne fahren, damit die Fans einen in Ruhe lassen … spannend und ein Schritt in die Richtung, die Stars von ihrem imaginären Thron runterzuholen.
Klaus hat mit ganz vielen der Musiker gesprochen und mit dem „Großvater des Songwriting“, der „Legende“ Pinto Bennett, über die Seele eines guten Songs philosophiert.

Klaus & Pinto Bennett

Klaus & Pinto Bennett

Ach ja, und leckeres Essen und Getränke aller Art gab‘s da natürlich auch … und das alles kostenlos 🙂

Ein besonderes Feeling war es dann auch, einige der Auftritte der „großen“ Stars von der Bühne aus mitzuerleben. Dafür standen an der rechten Seite der Bühne, ziemlich verdeckt fürs Publikum einige Bänke, und dort konnten dann die anderen Musiker und die „Backstageler“ sitzen und direkt zuschauen. Der Ton war natürlich nicht ganz so gut, aber dafür war man ganz nahe dran. Ist schon ein besonderer Anblick, wenn vor der Bühne die Mädchen kreischen und tausende Menschen „Kopf an Kopf“ (von oben sieht man nämlich fast nur Köpfe) stehen und mitsingen. Was für ein Gefühl für den Musiker mag das sein – ein „jetzt hab ich’s geschafft“?

Randy Rodgers Band von der Bühne aus

Randy Rodgers Band von der Bühne aus

Und damit ist unsere Festivalzeit dann auch rum – wie es Rober Earl Keen in seinem letzten Song gesungen hat: „the road goes on for ever and the party never ends“ (und das steht auch auf meinem Fan-T-Shirt drauf ;-))

REK live - aus unserer Perspektive

REK live - aus unserer Perspektive

Summary for our American friends:
This is a Music-Festival-Blog from a “non-musician-view”. Our third festival within 3 weeks, the Braun Brothers Reunion in Challis, Idaho was really special. There were not only great artists performing but we had the chance to view most of it from backstage. Klaus had talked to Muzzie Braun who makes this event happen and he allowed us this close-up-visit. So we could really meet the musicians, including Pinto Bennett and Robert Earl Keen one of our all-time-favorite musicians. It was also fun to watch all these people out there having  a lot of fun at the festival.



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5 Antworten zu “Braun Brothers Reunion – ein Festival-Blog von der „Nicht-Musikerin“”

  • Susi sagt:

    Juhu, endlich der erwartete Bericht. 🙂 und der wird aus deinem Arbeitszimmer kommentiert. *g* hab mich jedenfalls sehr gefreut, als ich grade gesehen habe, dass es wieder zwei Beiträge gibt und der eine sogar deine Schilderung der Festivals ist. 🙂 liebe Grüße von der Guttelsburg!

  • Anneliese Linke sagt:

    Hallo ins ferne USA,

    das muss ja ein absolut tolles und unvergessliches Event gewesen sein. Ich freue mich mit und für euch, dass ihr das erleben durftet.
    Habt weiterhin eine super schöne Zeit.
    Ganz viele liebe Grüße aus SG

  • Tina RiRo sagt:

    Wow…..jetzt bist du aber fast komplett in die amerikanische Musik Szene integriert lieber Klaus oder sehe ich das falsch…spannend für dich die ganzen Musiker kennenzulernen und vielleicht sogar mit ihnen zu spielen….
    das sind Erlebnisse, von denen du sicherlich lange zehren wirst und dich wahrscheinlich danach sehnen wirst , sie möglichst bald zu wiederholen..
    Sehr schöner, ausführlicher Blogeintrag, der deine Begeisterung zeigt…
    Ich habe heute abend ganz intensiv an dich/euch gedacht, als ich draußen auf der Terrasse am Feuerkorb saß, mit einem Glas Wein auf euch getrunken und deine neue CD gehört habe….
    ganz liebe Grüße
    Tina

  • Tina RiRo sagt:

    Öh….ich hatte den Blog vorgestern gelesen und gestern dazu geschrieben und bis dahin hatte ich schon wieder verdrängt, dass Geli geschrieben hatte…..die aber nicht minder begeistert klang….sorry, sollte nicht den Eindruck erwecken, als würde ich nicht richtig lesen…
    Liebe Grüße
    Tina

  • shiregreen sagt:

    @ Susi – schön zu hören, dass mein PC und sogar unser Internet noch funktionieren :-)) – haben die Mäuse das Kabel also noch nicht aufgefressen. hoffentlich bleibt das so bis wir wiederkommen 🙂

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