Kings Canyon und Sequoia National Parks – zu Besuch bei den wundersamen Baumriesen
30 09 2019Nachdem wir im Great Basin NP schon die ältesten Bäume der Welt getroffen hatten, besuchen wir nun die größten Bäume der Welt. Und die gibt es in den zusammenhängenden Nationalparks Kings Canyon und Sequoia. Hier gibt es ganze Wälder mit den absolut faszinierenden Sequoia Trees, und wir verbringen wunderbare Stunden unter diesen unfassbar großen Baumgestalten.
Der erste Tag führt uns in den Kings Canyon NP, und unmittelbar hinter dem Visitor Center gibt es einen kleinen Rundweg zum „General Grant Tree“, dem mit einer Höhe von 85 m und einem Durchmesser von 13 Meter angeblich zweitgrößten Baum der Welt. Das ist natürlich Auslegungssache, denn es gibt im Redwood Forest viel höhere und irgendwo in China noch dickere Bäume. Aber da die Sequoias hier “walzenförmig” wachsen, haben sie das größte Volumen. Wie gesagt, alles Auslegungssache …
Danach fahren wir hinab in den Kings Canyon, und schon wieder gut 2.000 Meter Höhenunterschied auf knapp 30 Meilen. Aber das sind wir ja jetzt schon gewohnt, und die Serpentinen-Tortur lohnt sich. Unten ist es wirklich mal richtig einsam, und wir erfreuen uns an wunderbaren Wasserfällen wie den Grizzly Falls und den Roaring River Falls.
Apropos Grizzly! Am kommenden Tag treffen wir nun endlich auf unseren schon lang ersehnten Black Bear. Und das verrückterweise nicht irgendwo tief in der Wildnis, sondern an einem der Parkplätze im Sequoia National Park. Der Bär taucht wie aus dem Nichts am Beginn des Sherman Trails auf; zunächst gibt es fast so was wie Panik unter den Touristen, viel Geschrei und Aufregung, dann werden einige immer mutiger und wagen sich mit ihren Handys immer näher. Dem Bären ist das ziemlich egal, er knabbert an einem Kiefernzapfen und trollt sich schließlich davon.
Danach gehen wir zunaechst – wie alle anderen – brav zum „General Sherman Tree“, dem größten Baum der Welt. Der wird uns aber irgendwie verleidet, zum einen durch die amerikanische Unart, Bäume nach Kriegshelden zu benennen, zum anderen wieder einmal durch Busladungen laermender und wie wild knipsender Touristen.
Also suchen wir uns einen stillen Pfad durch den Giant Forest, und schon nach wenigen hundert Metern ist Ruhe. Wir wandern gute drei Stunden durch diesen Wunderwald und treffen dabei auch noch Murmeltier und Mule Deer. Und da das Wetter umgeschlagen ist, gelingen Angelika auch noch einige faszinierende Baumporträts im Nebel des Regenwaldes.
Apropos Wetter: Im Visitor Center erfahren wir, dass im Sequoia Park für die kommende Nacht fünf Grad minus und Schnee angesagt sind. Der Winter kommt – es wird also Zeit für uns, die Berge zu verlassen und weiter nach Süden und ans Meer zu fahren.
Summary for our American friends
We have already visited the oldest trees alive in Great Basin NP and now in KingsCanyon/Sequoia NP we will see the biggest trees on earth – neither the highest nor the thickest but the biggest in “mass”. It’s amazing to stand next to these giants and feel humble and small. And in KingsCanyon there are some truly quiet spots next to picturesque waterfalls.